Was meint "kulturbewusst"?
Kulturarbeit als künstlerisches und gestaltendes Wirken in einer Gemeinschaft kann nie eindimensional sein. Kultur ist vielfältig, überraschend, irritierend und mannigfach präsent. Insbesondere eine Gesellschaft, die seit Jahrhunderten durch Zuwanderungen und Austauschprozesse mit anderen Regionen der Welt geprägt ist, zeigt sich in Kunst und Kultur kunterbunt.
Zurzeit ist die Vielfalt der Kultur nicht in ausreichendem Maß sichtbar. Nicht für alle Personen und Gruppen bestehen gute Möglichkeiten zu eigenem gestalterischen Ausdruck, zu Kulturkonsum und die Zugänglichkeit zu kulturellen Schätzen. Fühlen sich Menschen mit Migrationsgeschichte oder je nach Klassenzugehörigkeit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen von üblichen Kulturangeboten angesprochen? Fühlen sie sich eingeladen, selbst gestalterisch mitzuwirken sowie Angebote zu schaffen und dafür Raum einzunehmen? Oder gibt es Hürden, die sie hemmen? Welche Rolle spielt dabei der Raum und dessen Ausgestaltung? Welche Ressourcen bieten öffentliche Plätze, leerstehende Läden, private Orte und unentdeckte Räume?
Der inhaltliche Anknüpfungspunkt
Das Projekt „Kultur leben. Vielfalt und Integrationspotenziale in Rhein-Main und Hessen“ wird als inhaltlicher Anknüpfungspunkt des Sommercamps fungieren. Das dreijährige innovative Dialogprojekt im
Rahmen des WIR-Programms des Hessischen Ministeriums für Soziales und
Integration (HMSI) widmet sich zentral der Wirkung kultureller
Narrative. Wie werden sie in der postmigrantischen Gesellschaft erzählt,
gehört und verstanden? Wie migriert Kultur und wie lebt sie in einer
diversen Gesellschaft? Dabei soll die Perspektive von Künstler*innen
eine ebenso große Rolle einnehmen wie die Positionen institutioneller
Kulturakteur*innen. Das Projekt befasst sich gezielt mit den Bereichen
Film, Theater, Museum und Literatur, analysiert deren Rolle zur Teilhabe
aller Menschen in einer Stadtgesellschaft und erprobt Handlungsoptionen
zur Nutzung bestehender Potenziale.
Wer möchte sich bewerben?
Bewerben können sich
- Studierende höherer Semester
- Junge Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler in der Promotionsphase
- Junge Berufstätige (maximal drei Jahre Berufserfahrung)
Bewerbungsunterlagen
Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung bis spätestens 31. März 2023
mit einem qualifizierten Lebenslauf und einem Motivationsschreiben (mit
maximal 3.000 Zeichen) als PDF-Datei sowie Ihre Kontaktdaten an:
sommercamp(at)schader-stiftung.de