25. und 26. März 2022 Atelier Lihotzky, Frankfurt am Main
Vom Hochschulrektor über die Professorin, die
Agenturinhaberin, den Designer und die Designerin bis hin zu den
Studierenden aus unterschiedlichen Designdisziplinen wurde intensiv
über die ästhetische, ökologische, ökonomische und politischen
Rolle des Designs in der und für die Demokratie diskutiert. Die vielen
unterschiedlichen Perspektiven erwiesen sich hierbei nicht nur als
Herausforderung, sondern als maßgebliche Grundlage für das
Ergebnis des Konvents. Dabei wurde allen Teilnehmer:innen klar, dass
alleine das Format, ein Raum für den gemeinsamen, produktiven Streit,
ein Wert an sich war.
Die zwei konzentrierten Workshoptage
im Frankfurter Atelier Lihotzky begannen mit der Begrüßung durch das
DDC Team Felix Kosok, Elisabeth Budde, Rolf Mehnert und einleitende
kluge Worte durch Karin Wolff, der Geschäftsführerin des Kulturfonds
Frankfurt RheinMain, gefolgt von einem verdichteten Programm von
Impulsvorträgen.
Den Auftakt im ersten Panel machte Matthias Wagner K,
der Leiter der Bewerbung der Region Frankfurt RheinMain um den Titel
„World Design Capital 2026“ unter dem Motto „Design for Democracy.
Atmospheres for a better life“.
Die Verantwortung von Designer:innen für die Konsequenzen ihres eigenen Gestaltens war von Beginn des Konvents ein roter Faden, den Wagner K in seinem Vortrag auslegte. Ein Faden, den Soziologe Harald Welzer direkt aufgriff und zusätzlich die Frage stellte, ob Design überhaupt demokratisch sein kann und ob es nicht vielmehr darum ginge, das Design für die demokratische Zwecke einzusetzen. Dies bedeutet in letzter Konsequenz, die Gesellschaft auf Nachhaltigkeit umzugestalten. Uli Mayer-Johanssen verband diese Forderung mit einer Vision und Anziehungskraft des Designs, der sich Designer:innen im Angesicht der großen Herausforderungen unserer Zeit bewusst werden müssten. Und Boris Kochan, der Präsident des Deutschen Designtages, rief die Designer:innen schließlich zu mehr politischem Engagement auf, ohne dabei nicht auch auf die zermürbenden Effekte des politischen Apparates hinzuweisen.